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"Nur selten findet man einen Helden mit romantischem Herzen und unbekümmertem Gemüt", meint Bestsellerautorin Isabel Allende und reißt als Beispiel "Zorro" aus dem legendären Nebel in das Tageslicht eines flott geschriebenen Abenteuerromans. Diego de la Vega kommt an der Wende zum 19. Jahrhundert in Kalifornien als Sohn eines reichen Spaniers und einer indianischen Stammesführerin zur Welt. Den 15-jährigen Diego, "ein Milchgesicht mit Segelohren und noch nicht aus dem Stimmbruch", vertraut Vater Alejandro dem Kapitän José Díaz an, der ihn nach Barcelona zu einem befreundeten Edelmann bringt. Hier soll Diego die Manieren eines jungen Mannes aus gutem Hause erlernen. Allende findet nun Gelegenheit, ein historisches Panorama des unter der Knechtschaft Napoleons leidenden Spaniens in aller Farbigkeit zu entwerfen. Eine jugendliche Schwärmerei für die schöne Juliana de Romeu darf dabei auch nicht fehlen. Die eigentliche Zorro-Geschichte beginnt in den Katakomben von Barcelona, wo sich einst jüdische Bewohner der Stadt vor den Häschern der Inquisition versteckt hatten. Doch der Reihe nach: Diegos Fechtlehrer Manuel Escalante war getaufter Jude und Mitglied des Geheimbundes "La Justicia", der einst gegründet wurde, um die Verfolgten der Inquisition zu retten und sie außer Landes zu bringen. Escalante empfiehlt seinen Lieblingsschüler dem Bund zur Aufnahme. In einem unterirdischen Saal findet ein Prüfungsritual statt, das an die "Zauberflöte" erinnert. "Umringt von etwa zwanzig Männern in prächtigen, verschiedenfarbigen Tuniken", muss Diego eine ganze Nacht lang sein Können im Kampf mit Dolch und Degen und seine Reaktionsfähigkeit in komplizierten Situationen beweisen. Als Mitglied des Bundes nennt sich Diego "Zorro" (span. Fuchs). Schwarzer Umhang und Maske, jene Verkleidung, die heute bei fast jedem Kinderfasching zu sehen ist, werden für Zorro das Markenzeichen, wenn er um der Gerechtigkeit willen tollkühne Taten vollbringt. Diese führen ihn schließlich nach vielen Prüfungen und Verfolgungen wieder nach Kalifornien zurück. Spannende, durchaus jugendfreie (!) Lektüre. Frithjof Kammerer |
