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Zwei Geschichten zum besseren Verständnis nicht nur Siziliens. (DR) Andrea Camilleri, bei uns vor allem bekannt als Autor von Kriminalgeschichten, legt hier zwei "true stories" vor: In der ersten geht es um "Tauschgeschäfte" zwischen Mafiosi und Bürgern - wir würden sagen: "Schutzgelderpressung". Aber Camilleri interessieren nicht nur die bekannten kriminellen "Kompromisse", sondern insbesondere auch die im Bereiche der institutionalisierten Religion, die sogenannten Bettelbullen und die damit verbundene Ablasserteilung für alle möglichen Vergehen. In der zweiten Geschichte setzt er sich mit einem "vergessenen Massaker" aus dem Jahre 1848 auseinander. Auch hier fördert Camilleri Unglaubliches ans Tageslicht, befragt die Quellen kritisch und mit listigem Witz und entlarvt Geschichtsfälschung und die Moral der Herrschenden. Nebenbei erfährt man einiges über Geschichte, Soziologie und Besonderheiten Siziliens. Das Ganze liest sich wie ein spannender historischer Krimi, der leider nicht auf Fiktion beruht. Sprachlich - wie immer bei Camilleri - voller Esprit, Ironie und treffender Genauigkeit. - Für an Sizilien und der Geschichte Interessierte sehr empfohlen. *bn* Fritz Popp |
